Bauen

Auf dem Gelände mit einer Fläche von 13 000 Quadratmetern entstand ein mehrgeschossiges Bürogebäude inklusive eines Ladengeschäfts. (Foto: Allgemeine Landesboden Grundbesitz GmbH)

21.03.2024

Im Stil des Bauhauses gehalten

Neubau eines mehrgeschossigen Bürogebäudes in Schwabach

Eine Dachterrasse mit Blick auf die begrünten Dächer für kreative Pausen, Mitarbeitercafés, um sich auszutauschen, und Büros, die sich flexibel gestalten lassen: Das Arbeiten der Zukunft ist in Schwabach bereits Gegenwart. Denn dort, etwa 20 Kilometer südlich von Nürnberg, ist in nur zwei Jahren ein Gebäudekomplex entstanden, bei dem von Anfang an eine Sache im Fokus stand: Einen nachhaltigen Ort zu schaffen, der nicht nur Büroräume bietet, sondern an dem sich Menschen wirklich wohlfühlen und produktiv sein können.

Hinter dem Konzept stecken die Bauherrin Allgemeine Landesboden Grundbesitz GmbH und der Architekt Lars Isenberg, beide mit Sitz in München. Für das Projekt gab es jetzt auch Lob von einem der erfolgreichsten Klassifizierungssysteme für besonders nachhaltige Gebäude: die LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) in Gold.

Auf dem Gelände mit einer Fläche von 13 000 Quadratmetern errichtete die Landesboden ein mehrgeschossiges Bürogebäude inklusive eines Ladengeschäfts. Gestalterisch ist der Neubau im Stil des Bauhauses gehalten – mit großen Fenstern, Schwarz-weiß-Kontrasten und klarer Formensprache.

Hauptmieter ist Deutschlands filialstärkster Optiker Apollo, der dort seine Dienstleistungszentrale einrichtete. Der Umzug vom alten in den neuen Firmensitz, der im Sommer 2023 stattfand, war denkbar kurz: Der Arbeitsplatz der knapp 400 Apollo-Mitarbeitenden verlagerte sich nur um 750 Meter. So klein die örtliche Veränderung war, so groß gestaltete sich aber die räumliche Veränderung. 

Großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

Die Landesboden legte bei dem Bauvorhaben, das knapp 8500 Quadratmeter Grundfläche aufweist, großen Wert auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit. „Nur wenn wir die Bedürfnisse der Zukunft schon heute mitdenken, gestalten wir wirklich nachhaltige Gebäude. Wir müssen uns des Einflusses, den wir langfristig auf unsere Umwelt haben, wenn wir bei Neubauten auf umweltfreundlichere Materialien und Konzepte setzen, bewusst sein“, sagte Maximilian von der Leyen, Geschäftsführer der Landesboden.

Das Gebäude in Schwabach verfügt über eine Photovoltaikanlage, mit der die Mieter einen Teil der benötigten Energie umweltfreundlich selbst erzeugen können. Das Dach ist begrünt, um als Zwischenspeicher für ablaufendes Regenwasser zu dienen, Feinstaub aus der Luft zu binden und die Artenvielfalt zu fördern. Zudem wirkt die Begrünung wie eine natürliche Klimaanlage. Die Heizungs- und Kühlungssysteme funktionieren ausschließlich über Wärmepumpen.

Im Außenbereich sind lediglich Bäume und Sträucher gepflanzt worden, die tatsächlich in der Umgebung vorkommen und daher weniger Wasser benötigen. Zudem wurde eine Artenschutzfläche für Zauneidechsen geschaffen. Auch die verschiedenen Bedürfnisse der Mobilität wurden von Anfang an mitgedacht: Es stehen 125 Parkplätze, sechs Auto-E-Ladestationen und weitere Ladesäulen für E-Fahrräder zur Verfügung. 

„Das Gebäude der Zukunft hört aber nicht bei seiner Außengestaltung auf. Es muss mehr sein als nur eine Hülle, die Büros beinhaltet. Es muss den Anforderungen der Zukunft nach einem Arbeitsplatz entsprechen, der genug Raum lässt, um sich entfalten und kreativ sein zu können. Nur dann motivieren wir die Menschen, dem Homeoffice wieder von Zeit zu Zeit die Büroräume vor Ort vorzuziehen“, so von der Leyen.

Viel Platz für Besprechungen

Der Trend zum hybriden Arbeiten ist auch im Neubau in Schwabach ersichtlich. Die Schreibtische sind flexibel nutzbar und nicht nur für eine bestimmte Person bestimmt. Gesprächsecken, Sofagruppen und Tischinseln laden dazu ein, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Auf jedem der vier Stockwerke befindet sich außerdem ein Work-Café. Die Dachterrasse bietet einen großzügigen Ort, um die Mittagspausen und den Feierabend gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen im Freien zu verbringen. 

Der Optiker Apollo nutzt das Gebäude nicht nur für die Büroräume der Verwaltung, sondern bildet in der „Trainings-Akademie“ auch den Nachwuchs aus. Etwa 60 Auszubildende aus der Region lernen dort. Die Lehr- und Arbeitsplätze sind vollständig barrierefrei – ebenso wie das gesamte Gebäude. Im Erdgeschoss befindet sich außerdem eine moderne Apollo-Filiale. „Ich freue mich sehr darauf, von hier aus gemeinsam die Zukunft von Apollo zu gestalten“, sagte Nihat Aydin, Managing Director Apollo, beim Einzug. 

Der Stadtrat von Schwabach gab im Jahr 2020 grünes Licht für das Neubauprojekt. Im Oktober 2021 startete die Bauphase. Weniger als zwei Jahre später war das Gebäude bezugsfertig. „Wir sind stolz darauf, dem Grundstück, das lange unbenutzt war, wieder Leben eingehaucht zu haben. Alle Beteiligten des Vorhabens – die Stadt Schwabach, Apollo, Architekt Lars Isenberg, das Bauunternehmen Goldbeck, das Eisenbahnbundesamt und die unterschiedlichen Genehmigungsbehörden – haben durch ihre Flexibilität und ihre schnellen Entscheidungswege maßgeblich dazu beigetragen, dass wir das Projekt so schnell umsetzen konnten“, sagte der Landesboden-Geschäftsführer. 

Nun konnte auf dem Grundstück weiteres Baurecht geschaffen werden. So stehen jetzt potenziell weitere 3500 Quadratmeter Gewerbeflächen und das Baurecht für ein Parkhaus zur Verfügung. (BSZ)
 

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