Bauen

Annette Brunner, Vorstandsmitglied der Bayerischen Architektenkammer. (Foto: Lucia Ludwig)

06.03.2024

„Junges Engagement, ein Gewinn für uns alle“

Architektenkammer-Kolumne: Juniormitgliedschaft in der Bayerischen Architektenkammer

Endlich: Mit dem 1. Januar 2024, und damit der jüngsten Novellierung des Bayerischen Baukammergesetzes, hat sich die Bayerische Architektenkammer für Absolventinnen und Absolventen der Architektur, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur und Stadtplanung geöffnet. Der Kammernachwuchs heißt ab sofort „Juniormitglied der Bayerischen Architektenkammer“, die Lücke zwischen Studium und Mitgliedschaft ist damit geschlossen.

Lange hat die Bayerische Architektenkammer dieses Ziel verfolgt, und ich habe mich persönlich sehr dafür eingesetzt. Denn mit dem Abschluss des Studiums beginnt nicht nur die große Freiheit. Es beginnen auch die Fragen, wie es weitergeht. Wer als Architekt, Innenarchitektin, als Landschaftsarchitekt oder Stadtplanerin in Bayern arbeiten will, muss nach mindestens zweijähriger Berufserfahrung den Prozess der Eintragung bei der Bayerischen Architektenkammer durchlaufen.

Warum? Und wie geht das? Ich erlebe es in meiner eigenen Berufspraxis immer wieder, dass Kolleginnen und Kollegen verunsichert sind, ob und wie sie sich diesem Procedere stellen können. Mit der Möglichkeit, direkt nach dem Abschluss bereits als Juniormitglied zwar noch kein Kammermitglied, aber doch Teil der berufsständischen Interessensvertretung zu werden, bietet sich nun Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und Entfaltung. 

Sprachrohr des Nachwuchses

Die Bayerische Architektenkammer ist ein wichtiges Ordnungsinstrument im Bereich des Planens und Bauens, Bauherren garantiert sie den hohen Qualitätsstandard der ihr angehörenden Mitglieder. Juniormitglieder können sich nun von Anfang an als Teil ihres Berufsstands fühlen – einer Gemeinschaft aus momentan rund 25 500 Mitgliedern – und gewinnen ein starkes Netzwerk erfahrener ebenso wie seit Kurzem tätiger Kolleginnen und Kollegen. In Fort- und Weiterbildungen oder bei der Mitarbeit in einer der zahlreichen Projektgruppen treffen sie auf Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Fachrichtungen – eine unerlässliche Voraussetzung für erfolgreiche Kollaborationen in späteren Projekten.

Juniormitglieder erhalten von Anfang an die notwendigen Informationen, welche Leistungen sie in ihrer Berufspraxis nachweisen müssen, um Vollmitglied werden zu können. Sie treffen Gleichgesinnte, wie sie es aus dem Studium kennen. Und vor allem werden sie innerhalb des Berufsstands und in der Politik wahrnehmbar: Juniormitglieder können geschlossen auftreten und somit gehört werden und aktiv Einfluss nehmen auf die Berufspolitik. Last but not least: Juniormitglieder sind Mitglieder der Bayerischen Architektenversorgung und können frühzeitig eine verlässliche Altersvorsorge aufbauen.

Juniormitglieder sind das Sprachrohr für die spezifischen Belange des berufsständischen Nachwuchses. Die Bayerische Architektenkammer vertritt ihre Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Nur durch Teilhabe der Juniormitglieder kann sich die Kammer für deren Belange einsetzen. Der Vorstand der Bayerischen Architektenkammer hat seine Arbeit in der laufenden Wahlperiode unter den Leitbegriff „KlimaKulturKompetenz“ gestellt.

Damit ist auf die besondere Zuständigkeit unserer Mitglieder verwiesen, räumliche und bauliche Strukturen zu schaffen, die gegenüber veränderungsmächtigen Ereignissen robust und zugleich so nachhaltig, sozial- und naturverträglich sind, dass für künftige Generationen eine lebenswerte Umwelt erhalten bleibt.

Ohne die Kompetenz und die Forderungen der Berufseinsteigerinnen und -einsteiger kann die Zukunft des Bauens und des Berufsstands nicht gestaltet werden. Daher liegt ein Schwerpunkt in der berufspolitischen Arbeit nicht nur in der Chancengleichheit der Geschlechter, sondern auch der Fachrichtungen, der Tätigkeitsarten und der Altersdurchmischung in unseren Gremien. Ohne Juniormitglieder wird uns das nicht gelingen.

Die Herausforderungen, vor denen unser Berufsstand steht, sind enorm, ohne den Bausektor kann uns die Anpassung an den Klimawandel nicht gelingen. Über Altersgrenzen hinweg Kräfte zu bündeln, kreativ und verantwortungsbewusst, ist unser aller Aufgabe. Der enge Austausch zwischen Jung und Alt, da bin ich sicher, kann Antworten auf drängende Zukunftsfragen geben. Junges Engagement in der Kammer, ein Gewinn für uns alle.
 

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